Der vom International Student Office der Tongji-Universität organisierte Trip führte rund 20 internationale Studierende aus sechs verschiedenen Ländern zu einem der traditionsreichsten Gebiete Chinas.
Der Ausflug wurde auf Empfehlung des ehemaligen Vize-Präsidenten der Tongji-Universität, Prof. LYU Peiming, zur Hälfte in der recht kleinen, aber stetig wachsende Metropole 渭南 Weinan verbracht, ehe die andere Hälfte des Trips in der ehemaligen, antiken Hauptstadt Chinas 西安 Xi’an verbracht wurde.
Tag 1
Der Ausflug begann pünktlich um 9 mit bereits vorbereitetem Frühstück für sämtliche Studierende. Ein Bus brachte uns vom Siping-Campus zum Shanghai Hongqiao Bahnhof, von dem unsere Reise nach Weinan im bequemen Schnellzug in rund sechs Stunden startete.
Bei der Ankunft wurden wir von unserer Reiseleitung, die uns die folgenden Tage mit Informationen zu den Stationen versorgte, begrüßt und ins Hotel gebracht.
Der Abend wurde abschließend mit einem Vorgeschmack auf das provinztypische Essen abgeschlossen, der für den europäischen Gaumen größtenteils zu „Scharf“ zusammengefasst werden kann.
Tag 2
Für diesen Tag waren Aktivitäten rund um Weinan geplant. Der erste Halt war das Dang Dorf. Dort befindet sich das größte, älteste und am besten erhaltene Dorf mit Umzäunung im Gebiet. Es wurde hauptsächlich von Menschen mit dem Nachnamen Dang und Jia, wobei Dang die ältesten Einwohner waren, bewohnt. Das Dorf wurde 1331 errichtet und erreichte in der Ming und Qing Dynastien ihre Höhepunkte. Durch die hervorragende Konservierung lässt sich das Leben der Menschen zu der Blütezeit des Dorfes gut vorstellen.
Zum Lunch wurden wir zu einem Plaza gebracht, mit vielen verschiedenen Ständen, in dem man verschiedene lokale Gerichte genießen konnte. Der Platz hatte ein schönes für die Gegend typisches Streetfoodambiente. Besonders lecker war hierbei das berühmte 肉夾饃. Diese Speise ist auch als chinesischer Hamburger bekannt.
Der letzte Halt in dem Gebiet rund um Weinan war das Hechuan Parkland. Dort ging mit einem Boot zu einer heißen Quelle, in der wir zu einer kurzen Abkühlung ausruhten. Nach der Abkühlung spazierten wir noch über durch die Lotusfelder und genossen die moorartige Landschaft, die im Tal wunderschöner Berge lag, ehe wir uns zurück zum Hotel zum Abendessen und anschließenden Erholung begaben.
Tag 3
Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es gestärkt zu dem Museum von Weinan, in der verschiedene Relikte ausgestellt wurden. Zusätzlich waren einige chinesische Austauschstudierende der Weinan Normal University zum interkulturellen Austausch anwesend. Im Museum schauten wir uns verschiedene, musikalische Darbietungen, darunter auch faszinierende Schattenspiele und eine beindruckende Marionettenshow.
Da die Empfehlung durch Professor LYU Peiming, Vize-Bürgermeister von Weinan und ehemalige Vize-Präsident der Tongji-Universität, ausgesprochen wurde, lud dieser uns zu einem Lunch und einer kurzen Besprechung ein.
Beim Lunch gab es eine große Auswahl an regionalem Essen. An dieser Stelle sei nochmal herzlichem Prof. LYU Peiming gedankt! 謝謝!
Der für den Nachmittag angesetzte Halt führte uns zum Mausoleum von Qin Shi Huang. Das Besondere an dem Mausoleum sind die Terracotta-Krieger, die jeder in Größe und Form unterschiedlich sind. Die Arbeiten an dem Mausoleum begannen 246 vor Christus, sodass die Farben der Krieger leider mittlerweile verblast ist. Die ersten Figuren der Terracotta Armee wurden 1974 von lokalen Bauern entdeckt. Insgesamt wurden 4 Gruben entdeckt, von denen allerdings nur drei mit Kriegern gefüllt ist. Schätzungen beziffern die Anzahl an Kriegern in den Gruben auf über 8000.
Die Entdeckung ist sehr bemerkenswert, der die Ausstellung leider nicht gerecht wird, da es sehr voll und kaum die Möglichkeit besteht, die einzelnen Figuren zu begutachten.
Nach der Ausstellung und einem leckeren Essen in Xi’an klingte der Abend in einem schönen Hotel in aus.
Tag 4
Der vorletzte Tag wurde nach erholsamen Schlaf und reichhaltigem Frühstück mit dem Lernen eines traditionellen Trommeltanzes, der zwar Simpel aussieht, aber ein recht hohes Maß an Koordination erforderte. Der Platz im Palast wird außerdem von vielen weiteren Chinesen zu verschiedenen Tänzen genutzt, was das Lernen des Tanzes zu einem einmaligen Erlebnis machte. Die Bilder und das Video sprechen hier wohl Bände.
Um einen kleinen Einblick in das Leben im Palast zu geben, sahen wir uns einen kurzen Film über eine Romanze, die zur Zeit der Tang Dynastie spielte, an. Anschließend besuchten wir den Daming Palast in Xi an. Der Palast gehörte zur Tang Dynastie und wurde als königliche Residenz für 220 Jahre genutzt. Der Palast wurde zu einer Chinas Kulturerben ernannt. Da der Zustand des Palastes weniger gut erhalten ist und in den sechziger Jahren entdeckt wurde, wurde eine Miniatur des ursprünglichen Palastes angelegt. Hier lässt sich die damalige Schönheit des Palastes besser erahnen.
Bei dem Mittagessen gab es eine Besonderheit. Sämtliches geliefertes Essen war vegetarisch. Durch Tofu und den Einsatz von Würzen fiel kaum ein Unterschied zu dem typischen chinesischen nicht-vegetarischem Essen auf. Lecker!
Das Abendprogramm konnte selbstbestimmend gestaltet werden, hier haben sich die Studierenden allerdings gut ausgetauscht und entschieden, sich gemeinsam die Muslim-Road anzuschauen. Dort konnten viele muslimische Gerichte genossen werden und so den Abend ausklingen.
Tag 5
Der letzte Tag der Reise wurde durch eine Fahrradfahrt auf der größten Stadtmauer von China genutzt. Auf der 14 km langen Tour konnte so die Stadt nochmal angeschaut werden und festgestellt, dass Xi’an zwischen Tradition und Moderne liegt. Im strahlendem Sonnenschein konnte so der letzte Tag genutzt werden um sich einen letzten Überblick der Stadt zu verschaffen, ehe es dann wieder per Schnellzug nach Shanghai ging.
Insgesamt war die Reise ein einzigartiges Erlebnis. Die Reise war sehr gut organisiert und es wurde an alles gedacht. Die Absprache zwischen Leitung und Studierende funktionierte super und es hat allen Studierenden großen Spaß bereitet. Alle CDHK-Studierende bedanken sich für großartige Organisation und einer Erfahrung, auf die man ein Leben lang zurückblicken kann! Danke!
Dennis Zorn
Ruhr-Universität Bochum